Ein kleiner Ausflug in die GIS-Geschichte
Der Analog-Digital-Wandler oder kurz Digitizer
Die alten Hasen unter Ihnen werden die Digitizer noch kennen. Ohne diese Geräte wäre der Anfang der digitalen Geo-Datenhaltung nicht denkbar gewesen.
Der Digitizer, auch als Grafiktablett oder Zeichentablett bezeichnet, wurde für die Erfassung von großen Datenbeständen genutzt. Oder anders gesagt: Früher haben wir damit Karten in den Computer und in Moskito übertragen.
Digitizer gab es in verschiedenen Größen. Dieser hier ist DIN A3 groß oder besser gesagt klein. Im Büro haben wir noch einen großen Digitalisiertisch stehen. Im Gegensatz zum Tischdigitalisierer hat dieser eine aktive Fläche und an diesem Tisch konnten Pläne mit DIN A0+ bearbeitet werden.
Auf dem Digitizer wurde ein Blatt Papier aufgespannt und dann konnte man mit der Digitalisierlupe jeden Punkt anfahren. Im Gegensatz zur Maus gibt die Lupe absolute Positionen an, da jeder Punkt auf dem Digitizer einem Punkt auf dem Bildschirm entspricht.
Ein entscheidender Vorteil der Kartenerfassung mit einem Digitizer ist die hohe Genauigkeit und Detailtreue, die erreicht werden kann. Die ist besonders bei der Digitalisierung von geografischen Karten wichtig. Nachdem die Daten erfasst wurden, konnten diese mit Moskito weiter verarbeitet werden. Moskito GIS hat zudem Transformationsfunktionen, die ein leicht schräg liegendes Blatt ausgleichen können.
Neben den Karten wurden auf dem Digitizer auch Menüs aufgelegt. Diese hielten hunderte Funktionen im schnellen Zugriff und erleichterten die Arbeit am Tablett. All das geht zudem schneller, als nur mit einem Scan am Bildschirm zu erfassen. Aber durch die Weiterentwicklung der graphischen Benutzeroberflächen ist das Grafiktablett in der GIS/CAD-Umgebung aus der Zeit gefallen.
Da selbst Ebay in den letzten Jahren keine Angebote, geschweige denn Verkäufe, zu verzeichnen hat, kommen unsere letzten Digitizer jetzt leider auf die Halde.
Die große Lupe ist übrigens aus Eigenproduktion. Wir haben noch 50 Stück mit einer Genauigkeit von 1/100mm. Der Preis lag damals bei 1000,-DM für eine Lupe.